Am Montag, den 31.10.2022 platzte die Bombe. In einer Pressemitteilung informierte Pfarrer Alexander Rothermel, dass die katholische Kirche – im wesentlichen aus wirtschaftlichen Gründen – die Trägerschaft für den Kindergarten St. Josef nicht weiterführen wird. Die Zahl der Gläubigen im Raum der Pfarrei St. Bonifatius, Abtsteinach wäre in den letzten 10 Jahren stark rückläufig, daher würden Mittel für den weiteren Unterhalt der Immobilien fehlen. Rothermel hätte zusammen mit dem Verwaltungsrat „Spannungen wahrgenommen“ und ein „angespanntes Vertrauensverhältnis zur politischen Gemeinde, sowie zu Teilen der Elternschaft“. Man hoffe, dass die Entscheidung der katholischen Pfarrgemeinde dazu führen werde, dass ein hoffentlich besserer(!) Dienstleister für die Trägerschaft gefunden werde.
Die Kindergarteneltern beklagten, dass ihre Unterstützung zur Verbesserung der Situation nicht angenommen wurde. Gesprächstermine wurden nicht eingehalten oder abgesagt – emails blieben unbeantwortet. Die Eltern aber auch die Erzieherinnen erhielten keine Unterstützung.
Hierzu ließt man in der Pressemitteilung kein Wort. Selbstkritik, Empathie, Verständnis – Fehlanzeige. Es ist ein Eingeständnis der eigenen Unzulänglichkeit, wenn zum Ende der Trägerschaft nur der Hoffnung Ausdruck gegeben wird“ dass ein hoffentlich besserer Dienstleister gefunden werde“.
Dass die Nachricht über den Rückzug der Kirche aus der Kinderbetreuung nur über die Odenwälder Zeitung erfolgte und keine Vorabinformation der betroffenden Eltern oder des Elternbeiratss erfolgte, zeigt einmal mehr, wie erschreckend unsensibel sich die katholische Kirche präsentiert.